Wir bieten Fortbildungen für Teams zu einer Vielzahl von Themen.
Einen Überblick über mögliche Themen finden Sie hier.
Die Inhalte orientieren sich an der Zielgruppe, die Arbeitserfahrungen der Teilnehmenden werden aktiv in die Fortbildung einbezogen. Durch Vorab-Fragebögen arbeiten wir bedarfsorientiert und gerne vor Ort in Ihrer Institution.
Sexualerziehung in unterschiedlichen Altersstufen erfordert unterschiedliche Methoden und Herangehensweisen.
Sexualerziehung ist Teil der Sozialerziehung und bedeutet nicht nur, auf alle Fragen altersadäquat zu antworten, sondern auch sexualisierte Sprache zu thematisieren, Digitale Medien als Informationsquelle von Kindern und Jugendlichen zu berücksichtigen und ggf. Eltern mit ins Boot zu holen – wichtige Aspekte, die auch im Grundsatzerlass Sexualpädagogik gefordert werden.
Man kann auch nicht NICHT Sexualerziehung machen: Ob und wie ich als Bezugsperson auf Fragen antworte ist Ausdruck der eigenen Wertehaltungen – und Sexualpädagogik ist immer auch Wertevermittlung.
Wir setzen uns im Seminar mit diesen Werten auseinander: Jede*r bringt einen eigenen „Aufklärungsrucksack“ mit – es wird Zeit, sich seinen Inhalt anzusehen und sich mit der „Sexualpädagogik im 3. Jahrtausend“, die den Schulterschluss mit der Medienpädagogik braucht, auseinanderzusetzen.
Methoden und Medien zur Sexualerziehung werden vorgestellt und gemeinsam reflektiert, authentische Fragen von Kindern und Jugendlichen werden aktiv beantwortet.
Sexuelle Übergriffe unter Kindern oder Jugendlichen hat es immer schon gegeben und sie können überall dort stattfinden, wo mehrere Kinder oder Jugendliche zusammen kommen. Dass diesem Thema in letzter Zeit in den Medien mehr Raum gegeben wird, ist ein wichtiges Zeichen: bei sexuellen Grenzüberschreitungen muss interveniert werden! Dies ist ein wichtiger Schritt in Richtung Täter*innen- und auch Opferprävention.
Im Seminar geht es um den Unterschied zwischen kindlicher sexueller Neugier und sexuellen Übergriffen. Wie kann und soll ich intervenieren? Wie führe ich Elterngespräche zu diesem Thema? Wie schaffen wir präventive Strukturen für unsere Einrichtung?
Sexueller Missbrauch findet vorwiegend im sozialen Umfeld statt, die Warnung vor dem/der „bösen Unbekannten“ greift hier viel zu kurz. Prävention als Grundhaltung in der Erziehung muss breiter ansetzen.
Was gehört zum sexuellen Missbrauch? Welche Strategien verfolgen Täter*innen? Was kann ich bei einem Verdacht tun oder wenn ein Kind sich mir anvertraut? Was kann präventiv getan werden, damit Kinder geschützt sind?
Welche Formen von Gewalt gibt es? Welche kommen in meinem Umfeld zum Tragen? Wie kann ein Umgang damit gelingen?
Gewalt unter Mädchen und Gewalt unter Burschen: Wo liegen die Unterschiede?
Wir setzen uns mit Gruppendynamiken auseinander und versuchen Auswege aus der Gewaltspirale zu finden. Auch werden wir Regeln für „richtiges“ Streiten und Raufen aufstellen und für die unterschiedlichen Altersgruppen reflektieren.
Viele praktische Übungen – vom „Nein“-Sagen über Spiele zum Kräftemessen bis zu Sequenzen aus der Selbstverteidigung – begleiten diesen Tag.
Sie können davon ausgehen, dass Sie – wahrscheinlich ohne es zu wissen – Kinder und Jugendliche begleiten, die einer sexuellen oder geschlechtlichen Minderheit angehören.
Ca. 10 % der Menschen lieben ganz oder teilweise homosexuell, ca. 1,7 % der Menschen zeigen Varianten der Geschlechtsentwicklung (Intergeschlechtlichkeit), bei ca. 1 % der Menschen stimmt die Geschlechtsidentität nicht überein mit dem Geschlecht, das bei der Geburt eingetragen wurde (Transgender). Wissensvermittlung und Enttabuisierung sind ein wichtiger Beitrag zur Gewaltprävention für sexuelle und geschlechtliche Minderheiten.
Wie kann man ihnen wertschätzend, menschenrechtsbasiert und entpathologisierend begegnen? Wie können diese Themen in den unterschiedlichen Altersstufen behandelt werden? Wo gibt es Anlaufstellen?
Workshopleitende von außerhalb einzuladen, hat bei Menschen mit Beeinträchtigung oft wenig Nachhaltigkeit. Viel sinnvoller ist es, wenn (Sonder)Pädagog*innen und Betreuer*innen im täglichen Kontakt Themen wie Körper, Pubertät und Sexualität aufgreifen.
Es kommen speziell entwickelte Methoden und Materialien zum Einsatz, die Ihnen den Zugang zu diesen Themen erleichtern und Sie in Ihrem Alltag unterstützen.
Medienpädagogik und Sexualpädagogik wagen einen Schulterschluss in Bezug auf sexualisierte Inhalte in sozialen Medien: Pornografie, Online-Grooming, Sexting etc. sind Alltag vieler Schüler*innen. Und trotzdem wird diese Thematik in den meisten Schulen einerseits negiert, bagatellisiert und ausgeblendet oder andererseits dramatisiert.
Das Seminar gibt Einblicke in die Medienwelt von Kindern und Jugendlichen und zeigt Interessierten, wie sie sich Medienkompetenz aneignen und diese vermitteln können.
HABIBI
INTERKULTURELLE SEXUALPÄDGOGIK UND WERTEVERMITTLUNG
Die 2015 begonnene große Flüchtlingswelle hat die Sexualpädagogik vor neue Aufgaben gestellt und tut es immer noch.
Eine Auseinandersetzung über die Art der richtigen Vermittlung, über Inhalte, örtliche Gegebenheiten, Gruppengröße, persönliche Ressourcen der Geflüchteten, Traumatisierungen, Herkunft etc. müssen in die Vorbereitungen miteinbezogen werden. Hinzu kommen Sprachbarrieren und das damit veränderte Gruppensetting mit einem/einer Dolmetscher*in, das eine Kontrolle der vermittelten Inhalte oft erschwert oder unmöglich macht.
Die Situation erfordert aber auch eine neue und intensive Auseinandersetzung innerhalb und mit unserer Kultur. Diese und die gesellschaftliche Diskussion haben Auswirkungen auf die sozialpädagogisch Arbeitenden und Helfenden. Welche Werte vertreten wir?
Welche Werte und gesetzlichen Bedingungen sollen/müssen von den neu zugezogenen Mitmenschen übernommen werden?
Welche gesellschaftlichen Grenzen sind notwendig und welche persönliche Freiheit ist erwünscht?
Wie sollen wir unsere Werte in Bezug auf geschlechtliche und sexuelle Vielfalt ansprechen?
Was bedeutet Gleichberechtigung?
Wo beginnt sexueller Übergriff bzw. sexuelle Gewalt?
Mit der intensiven Auseinandersetzung treten zwangsläufig auch die Aspekte der eigenen kulturellen und sexuellen Identität vermehrt in den Vordergrund, die zu Unsicherheiten in unserem eigenen (sexual)pädagogischen Zugang führen können.
Weitere Themen des Fachtages sind:
• Materialien und Methoden
• Auswahl, Umgang und Zusammenarbeit mit Dolmetscher*innen
• Eigenreflexion
• Flucht und Ankommen von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen
Der Fachtag soll Theorie und Praxis sowie Erfahrungswerte vermitteln, und richtet sich an Pädagog*innen, Jugendarbeiter*innen, Dolmetscher*innen, ehrenamtliche Helfer*innen etc.
Traumapädagogik – gerade auch im Schulterschluss mit der Sexualpädagogik – ist durch die ankommenden traumatisierten Kinder & Jugendlichen ein großes Thema. Viele Lehrende wissen, dass Kinder mit traumatischen Erlebnissen in ihren Klassen sind. Viele sollten jedoch davon ausgehen, dass Kinder, die ihnen den Alltag durch ihr auffälliges Verhalten erschweren, traumatisiert sind.
„Traumasensible Pädagogik“ unterstützt Pädagog*innen im Alltag und gibt Antworten auf die Fragen:
Was ist ein Trauma?
Was sind Posttraumatische Belastungsreaktionen? Wie erkenne ich sie?
Was sind die Gefahren einer Retraumatisierung?
Wie spreche ich mit Kindern über Traumata?
Was brauchen traumatisierte Kinder und Jugendliche? Was braucht die Gruppe?
Und: was brauche ICH?
Traumasensible Pädagogik arbeitet ressourcenorientiert, stärkt Resilienzen und arbeitet nach dem Konzept der Selbstermächtigung.
TRAUMASENSIBLE SEXUALPÄDAGOGIK
abgestimmt auf die Zielgruppe sexualpädagogisch Tätiger
Sexualität ist ein Grundbedürfnis und eine Möglichkeit, Liebe, Zärtlichkeit und menschliche Nähe auszudrücken und zu erfahren. Diese wichtigen Bestandteile von menschlicher Lebensenergie sind gerade im fortgeschrittenen Alter umso bedeutsamer. In der ganztägigen Fortbildung „Liebe & Sexualität“ nähern wir uns diesem Thema und gehen dabei der Frage nach, welchen Platz Sexualität in Senior*innenwohnhäusern hat und braucht.
Wir sprechen u.a. über:
– Sexualität im Alter zwischen Bedürfnis und Tabu
eine allgemeine Einführung ins Thema
Vielfältigkeit von sexuellen Lebens- und Liebensweisen
– Sexualität der Bewohner*innen im Senior*innenwohnhaus
Einvernehmliche sexuelle Handlungen in Institutionen: Enttabuisierung der Thematik
Startpunkt für Entwicklung eines fachlichen verbindlichen Umgangs für das Team
Über Sexualität sprechen: ein Lernprozess
Arbeit an den Erfahrungen der Teilnehmenden orientiert
– Prävention sexualisierter Gewalt
Sexuelle Übergriffe unter den Bewohner*innen: Intervention und Prävention
Sexuelle Übergriffe auf die Pflege: professionelle verbale und non-verbale Abgrenzung
Die Arbeitserfahrungen der Teilnehmenden werden aktiv in die Fortbildung einbezogen.
Pflege beschäftigt sich mit dem ganzen Menschen, auch mit Regionen des Körpers, die im Normalleben „Intimbereich“ genannt werden. Nicht nur deswegen begegnen sich Pflegende und zu Pflegende auf sexuell konnotierten Ebenen. Früher ein klares Tabuthema im oft kirchlich organisierten Pflegeberuf, ist Sexualität und intimes Pflegegeschehen heute Inhalt der theoretischen Ausbildung zum diplomierten Krankenpflegepersonal. Wir schulen Fachkräfte und Pflegepersonal zum Thema Sexualität im Pflegealltag, um mit sexuell konnotierten Situationen gut bzw. besser umgehen zu können. Des Weiteren steht die Prävention von (struktureller) sexueller Gewalt im Fokus. Sexuelle Übergriffe von Patient*innen auf das Personal, unter den Mitarbeitenden oder Ausübung sexualisierter Gewalt in Pflegesituationen auf die Patient*innen kommen leider vor und müssen thematisiert und somit enttabuisiert werden. Das Erkennen und die Prävention sexueller Übergriffe/Gewalt sind weitere Schwerpunkte der Fortbildung.
Maßnahmen zur Prävention sexueller Gewalt führen in Einrichtungen dazu, sich grundsätzlich mit dem Thema Sexualität auseinander zu setzen und die erarbeiteten Überlegungen in einem Konzept zu verankern.
Dies gibt Sicherheit für alle Mitarbeitenden, für die Kinder und Jugendlichen und deren Eltern. Die gemeinsame Haltung und Überzeugung, wie Kinderschutz in der Institution gelebt wird und welchen Stellenwert Sexualpädagogik hierbei hat, begrenzt pädagogische/erzieherische Willkür und gibt argumentative Rückendeckung bei Anfragen von aussen.
Eine nachhaltige Schutzkonzepterstellung bedeutet einen längeren Prozess.
Das Seminar möchte den Teilnehmenden helfen, diesen Prozess anzustoßen und zu organisieren.